Bereits 2012 gründete sich das damals noch hillbillymäßig Water Tower Bucket Boys benannte Grassroots-Bluegrass-Projekt Water Tower. Dass es letztlich bis heute dauerte, dass die Jungs ihr Debüt-Album einspielen konnte, lag daran, dass es Gründervater und Frontmann Kenny Feinstein weiland nicht schaffte, seine Kumpels von der Notwendigkeit zu überzeugen, das ursprünglich geplante Album mit dem Titel "Secret Love Buzz" einzuspielen - und sich in der Folge erst mal mit seinem Solo-Album (einem Cover des My Bloody Valentine-Albums "Loveless") freischwamm, bevor er sich dann daran machte, eine neue Band mit dem verkürzten Namen Water Tower zusammenzustellen.

Worum geht es musikalisch? Nun: Water Tower sind keine klassische, auf spieltechnische Virtuosität fixierte Bluegrass-Band, sondern emulieren - auf einem musikalisch keineswegs alleine auf Bluegrass-Schemata basierenden, akustischen Level - ihre gemeinsamen Inspirationsquellen. Und zu jenen gehören - laut Feinstein - auch The Germs (deren Drummer Don Bolles das Album produzierte), Black Flag (deren Sänger Ron Reyes als Gast mit dabei ist) oder Spacemen 3 (deren Song "Come Down Easy" Water Tower zusammen mit Gastsänger Willie Watson sie covern). Und spätestens nachdem sich der Track "Mile High Club" als Synthie-Zwitscher-Drone entpuppt, in "Classic Misdirection" eine elektrische Band mit Drumkit auftritt und "Anthem" eigentlich nichts anderes ist, als eine Punk-Nummer mit akustischem Gospel-Flair, wird deutlich, dass Water Tower in üblichen Schubladen so schnell keinen Platz finden werden.