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Jan Delay - Earth, Wind & Feiern Vertigo/Universal
Format: LP
Dieser Mann ist eine Legende, eine Ikone, ein Mann, der Geschichte geschrieben hat und weiter an seiner Geschichte schreibt. Und trotzdem wird gefühlt mehr auf Jan Delay herum gehackt, als das er gefeiert wird. Weder wird er das für seine Solo-Sachen noch für die Beginner. Das klingt ja wie immer oder das klingt ja gar nicht wie "Bambule". Frei nach Berti Vogts: "Wenn ich übers Wasser ginge, würden meine Kritiker sagen: Nicht mal schwimmen kann er!"
Jetzt also "Earth, Wind & Feiern", das erste Solo-Album seit sieben Jahren. Delay feierte es und sich schon lange vor dem Release: "Ich liebe es über alles. Hab einfach alles an Mukke gemacht, was ich feier. Funkyreggaeafroboogielatinskatrap oder so ähnlich. Harmonien von der Band, aber auf programmierten Beats und Bässen. Auf jeden Fall die zeitgemäßeste #jandelay platte." Und wir? Drehen auf, wippen, nippen und trippeln im Home Office, beim Drink, auf dem Balkon. Immer. Überall. "Earth, Wind & Feiern" ist ein starkes Stück geworden. Richtig gut mit richtig viel drin. "Intro" eröffnet, machte aber ja schon länger Spaß, "Eule" danach ist alleine wegen Marteria relevant. Dann: "King In Meim Ding" mit Summer Cem, HipHop und Funk und vielleicht der musikalisch beste Track auf dem Album.
Und sonst so? Ist es bunt gemischt. Delay verbindet Politik mit "Spaß" und Denyo, kann Funkiges mit Soul ("Lächeln") genau wie Gechilltes ("Tür'n knall'n" mit Lary) und musikalisch Düsteres bis Melancholisches wie "Alexa" oder auch das leicht jazzige "Zurück". Und ganz am Ende gibt es mit "Wassermann" und "Nicht nach Hause" noch ein paar entspannte Reggae Vibes, die an den frühen Jan Delay erinnern. Und damit eben: "Alles an Mukke gemacht, was ich feier". Er feiert. Wir feiern.
-Mathias Frank-
"Spaß" feat. Denyo
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