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Cleopatrick - Bummer Nowhere Special/Thirty Tigers/Membran
Format: LP
Schon die Vorgeschichte zu diesem Album ist großartig. Cleopatrick kommen aus Kanada und bestehen lediglich auch Luke Gruntz und Ian Fraser. Die beiden kennen sich, seit sie vier Jahre alt sind, gründeten später erst eine Band und das DIY-Kollektiv New Rock Mafia*, später mit Nowhere Special Recordings auch noch ihr eigenes Label. Und ihr erstes und damit diesen Album nahmen sie dann auch noch mit Kumpel Jig Dubé als Co-Produzent in dessen Keller auf. Oder wie sie es sagen:
"Keine beschissenen Ghostwriter. Kein Label A&R, keine namhaften Produzenten. Nur drei Kids mit ein paar Fuzz-Pedalen und dem Willen, etwas zu beweisen. Wir haben uns entschieden, dieses Album in Jigs Keller aufzunehmen, weil wir den Kids, die zu unseren Gigs kommen, zeigen wollten, dass man keinen Major-Label-Deal unterschreiben oder sich mit den modernen 'Rockstar'-Phonies assimilieren muss, um es zu schaffen. Tatsächlich ist es genau das Gegenteil. Alles, was du brauchst, sind ein paar gute Freunde und eine kleine Vision."
Das alles wäre natürlich komplett egal, wenn die Musik der beiden scheiße wäre. Aber die Musik der beiden ist nicht scheiße. "Bummer" ist großartig. Cleopatrick zocken sich hier meist durch ultra-fuzzigen Garage Punk und Rock N Roll, durch lärmendes Zeug, das so einen ein wenig an frühe Nirvana, Jon Spencer, verdreckte Royal Blood oder auch bösen Soundgarden denken lässt. Was für ein Trip, was für ein Abenteuer, Total Distortion! Und selbst dann, wenn sie sich selbst ein wenig zügeln, mit ein bisschen mehr Bedacht an die Sache gehen, auch dann gilt: brutal gut, unglaublich intensiv und mächtig. Mächtig aufregend. Übertrieben gutes Album!
-Mathias Frank-
Video: "Good Grief"
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