Das kleine auf Retro gebürstete Intro namens "Bienvenue" auf dem Min-Debüt-Album von Eloise (das mit neun Tracks allerdings deutlich länger als eine EP ist), ist ein kleiner Hinweis darauf, dass sie in Frankreich aufgewachsen ist und über den Genuss von klassischem Songbook-Jazz begann, sich für Musik zu interessieren. Ein weiterer Hinweis in dieser Hinsicht ist der Track "Trick Of The Moon", der als gefakte Grammophon-Aufnahme beginnt, bevor dann ein satter Downtempo-Groove einsetzt. Das alles ist deswegen von Interesse, weil Eloise sich musikalisch im Bereich des organischen, souligen R'n'B-Pop bewegt - dabei allerdings stets eine erkennbare Jazz- bzw. Swing Harmonien zugrunde legt, bei der die computergenerierten Beats bloß Mittel zum Zweck sind - und nicht Selbstzweck und Basis für Stimmakrobatik, wie in diesem Genre allgemein üblich. Tatsächlich ist Eloise Laurence eher eine Geschichtenerzählerin, die in ihren Lyrics ihre Liebesdramen vergleichsweise wortreich inszeniert - auch so ein Hinweis auf die Songbook-Vorlieben.

Zur Musik kam Eloise übrigens über einen Umweg: Im Alter von 12 ergatterte sie neben Tim Roth und Cillian Murphy die Hauptrolle in dem Fim "Broken". Bei den Dreharbeiten erkannte Regisseur Rufus Norris ihr Gesangstalent und schrieb zusammen mit Damon Albarn, der gerade an der Filmmusik arbeitete, zwei Songs für Eloise, die dann auch in dem Film verwendet wurden. Als sie einige Zeit später dann eine Coverversion von Songwriter-Kollege Bruno Major ins Netz stellte, meldete sich dieser gleich bei ihr, nahm sie als Musikerin mit auf Tour und ist seitdem ihr Mentor - und produzierte nun auch diese EP für Eloise. Dem ist vermutlich auch der smooth/elgante Soulpop-Touch zu verdanken, der sich neben dem Jazz wie ein roter Faden durch die Produktion zieht. Es braucht also wenig prophetisches Geschick, Eloise eine erfolgreiche musikalische Karriere vorauszusagen.