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Faye Webster - I Know I'm Funny Haha

Platte der Woche

KW 25/2021


Faye Webster - I Know I'm Funny Haha
Secretly Canadian/Cargo
Format: LP

Auf ihrer letzten Scheibe "Atlanta Millionaires Club" klang die in Atlanta ansässige Songwriterin Faye Webster ja immer ein wenig gelangweilt. In ihrer aktuellen Bio räumt sie nun ein, dass auch genau das der Fall gewesen sei - denn damals lebte sie alleine einfach so in den Tag hinein und machte Musik nur zum Zeitvertreib. Ein bisschen klang das auch so durch, als sie in den Interviews zur letzten Scheibe einräumte, so recht keinen Fokus für ihre Lyrics zu haben, sondern einfach das wiedergebe, was ihr gerade in den Sinn komme. Der Wandel kam dann wohl mit der Pandemie: Vor einem Jahr veröffentlichte Faye mit "In A Good Way" den ersten Song von ihrem nun vorliegenden neuen Album "I Know I'm Funny Haha", der zwar auf den ersten Blick im selben melancholischen Mindset angesiedelt war wie die alten Songs, dann allerdings mit der Zeile "I didn't know that I was capable of being happy right now - but you showed me how" überraschte. Kurz gesagt: Faye hat inzwischen jemand gefunden, mit dem sie nun glücklich zusammenlebt und das hat ihrer Musik dann auch eine neue Richtung - und eben den zuvor flüchtigen Fokus - gegeben.

Musikalisch ähnlich opulent angelegt wie die beiden Vorgänger-Alben, jedoch stilistisch zwischen zwischen Country/Soul/R'n'B und Psychedelia erneut breiter aufgestellt, erfreut sich Faye heutzutage an den kleinen Dingen des Lebens. Den aus einer Gesprächssituation entstandenen Titelsong "I Know I'm Funny Ha Ha" legt sie als unaufdringliches musikalisches Selbstportrait an, in "A Dream Of A Baseball Player" schwärmt sie für ihr Idol, den Baseball-Spieler Ronald Acuna Jr. - und in dem aufmunternden Popsong "Cheers" schwärmt sie gar für sich selbst und ihren Partner. Der Song "Overslept" ist hingegen eine unverhohlene Hommage an die japanische Psychedelia-Popperin Mei Emara (die sie auch gleich als Gast einlud und als größte Inspiration für die neue Scheibe bezeichnet). Das ist alles nicht wirklich weltbewegend (außer für Faye Webster vielleicht selber) - aber auf seine subtile Art wirklich erleuchtend, schlüssig und sympathisch selbstironisch. Das Entscheidende ist aber, dass Faye Webster heutzutage etwas zu sagen hat - und das hört man dieser Scheibe dann auch an.


-Ullrich Maurer-


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