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Rosie Tucker - Sucker Supreme Epitaph/Indigo
Format: LP
Das Epitaph-Label entwickelt sich in letzter Zeit zu einer Art Sammelbecken für Künstler(innen), die sich ihrer Geschlechteridentität nicht so recht im klaren sind. Nun ist auch Rosie Tucker aus L.A. dort gelandet. Musikalisch macht das auch Sinn, denn während Rosie ihre eigentlichen Wurzeln im Folk bzw. Anti-Folk sah, schlägt sie auf ihrem dritten Album eine rockigere Gangart an. Es gibt eine Art experimentellen Power-Pop mit New Wave-Flair, akustischen Indie-Rock-Elementen, Synthie-Experimenten, ausgeklügelten Gesangs-Arrangements, Schrammel-Pop, Grunge-Riffs und spielerischem Low-Fi-Garage Rock. All diese Elemente verpackt Rosie mit clever inszeniertem naiven Charme in überraschend eingängigen, melodischen Indie-Pop-Songs. Inhaltlich gibt es nur ein Thema: Die allgegenwärtige Ambivalenz. Nichts in Rosies Songs ist, wie es scheint bzw. sein sollte. Inspiriert von Kaulquappen, Echsen, Ambrosien, Schnecken und anderen Wesen, die sich nicht geradlinig definieren lassen, macht Rosie deutlich, dass alles kann und nichts muss - und reiht sich damit hinter Stevie "Adult Mom" Knipe ein in die offensichtliche Neuausrichtung des gewesenen Punk-Labels Epitaph.
-Ullrich Maurer-
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