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Tonträger-Review
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The Wallflowers - Exit Wounds New West/Pias/Rough Trade
Format: LP
Also: Zum neuen Album von Jakob Dylans Wallflowers ist zu sagen, dass der Meister nach einer Zeit der musikalischen Exegese und einer entsprechend orthodoxen Auslegung seiner Kunst mit diversen, reduzierten Solo-Projekten wieder zum unbekümmerten, klassischen Gitarrenpop-Stil seiner Mutterband zurückgefunden hat und es für nötig befand, nach neun Jahren veröffentlichunstechnischer Pause wieder mal neues Material einzuspielen. Ach ja: Ebenfalls ist anzumerken, dass er sich stimmlich nun - zumindest partiell - tatsächlich langsam seinem alten Herrn annähert (zumindest bei den balladesken Nummern).
Ansonsten bleibt sich Jakob als Songwriter und Frontmann der Wallflowers musikalisch treu und legt seine Songs in der schon gewohnten Petty/Springsteen/Mellencamp-Ästhetik an. Und so kommt es dann, dass das Album kaum musikalische Überraschungen birgt - und das, obwohl Dylan das Besetzungskarussell der Wallflowers wieder anwarf und mit neuen Musikanten arbeitete und als Kompositeur eine Prise Zeitgeist und Angst (in der amerikanischen Bedeutung dieser Begriffe) in seinen Lyrics einfließen ließ, was sich in dezent düsterer geerdeter Songs wie "The Dive Bar In My Heart" oder "Move The River" äußert. Ein Protest-Sänger ist Jakob Dylan deswegen aber immer noch nicht. "Exit Wounds" ist musikalisches WYHIWYG ("What You Hear Is What You Get") im besten Sinne. Ach ja: Abgerundet wird das Programm durch ein Duett mit Shelby Lynne namens "Darlin' Hold On".
-Ullrich Maurer-
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