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Mega Bog - Life, And Another

Mega Bog - Life, And Another
Paradise Of Bachelors/Cargo
Format: LP

Bereits seit 2009 geistert Erin Birgy unter ihrem Künstlernamen Mega Bog mit ihrem eklektischen Avantgarde-Pop-Konzept durch die Indie-Szene. Spätestens seit sie sich 2017 für ihr Album "Happy Together" mit James Krivchenia (u.a. Drummer bei Big Thief) zusammen tat, agiert sie dabei mit einem festen Stamm an Gleichgesinnten, der gelegentlich von Projekt zu Projekt noch erweitert wird. Auf ihrem neuen Album "Life, And Another" sind neben Krivchenia u.a. auch Zach Burba (IJI), Meg Duffy (Hand Habits), Aaron Otheim und Andrew Dorset (Lake) dabei. Das bedeutet aber keineswegs, dass aus diesem Umstand irgendeine Art von struktureller oder stilistischer Verlässlichkeit erwächst. Denn zwischen klassischen Westcoast-Flair, Lounge-Cocktail-Flair, E-Pop, Indie-Rock und Schrammelpop greift Erin musikalisch auf so ziemlich alles zu, was sie für den jeweiligen Song als notwendig erachtet.

Inhaltlich erweist sich Erin dabei in klassischer surrealistischer Tradition erneut als Meisterin der aphoristischen Verschleierung, die für Außenstehende absolut undurchdringbar bleibt. Die aktuelle Mega Bog-Bio erklärt, dass Erin - überwältigt und aufgewühlt von einem Aufenthalt in einer kleinen, einsamen Hütte in der des Rio Grande, in der sie mit Krivchenia lebte - ein nihilistisches Gefühl des Selbstverlustes erfuhr und schließlich Trost und Inspiration bei Wiederholungen von Fernsehsendungen, dem Autoren Ken Liu und den fiebrigen Werken des 1992 an Aids verstorbenen Künstler-Freigeistes David Wojnarowicz fand - denen das Album auch seinen Titel verdankt. Wissen muss das der Zuhörer nicht wirklich, denn auf der musikalischen Seite treten Erin und ihre Compadres ein überzeugendes Potpourri aus wirklich auch brillant klingenden und teilweise auch regelrecht eingängigen - aber stets auch wagemutig konstruierten und arrangierten - Indie-Pop-Songs los, denen man sich als Hörer besser in der Gesamtheit als der Analyse bestimmter Aspekte nähern sollte. Im Vergleich zu ihrem letzten Album, der Space-Opera "Dolphine" wirkt "Life, And Another" trotz der komplexen inhaltlichen Implikationen wesentlich bodenständiger. Und mit Tracks wie "Station To Station", "Crumb Back" oder der alternativen Power-Ballade "Ameleon" gelingen Erin auch regelrechte potentielle Genre-Hits.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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