Was macht man als Bruder eines übermächtigen jüngeren Weltstars, der zeitlebens für das eigene Auskommen Sorge getragen hat, dann aber einfach wegstirbt als Altersversicherung? Nun, Blues natürlich. In diesem Genre ist der gewesene Jackson 5-Mitbegründer Tito Jackson zwar bereits seit 2003 tätig, so richtig Fahrt nahm diese Freizeitbeschäftigung aber erst 2009 nach Michael Jacksons Tod auf und erst 2016 gab es das erste Album.

Tito Jacksons zweites Blues-Opus ist nun eine Art Showcase-Veranstaltung, zu der sich Jackson versierte Vertreter der Blues-Szene einlud: George Benson, Joe Bonamassa, Bruder Marlon Jackson, BBs Tochter Claudette King, Bobby Rush oder gar Stevie Wonder sorgen dafür, dass Jacksons überschaubar originelle Kompositionen wenigsten ein bisschen Glanz und Glitter abbekommen. Musikalisch gibt es einen klassischen Mix aus elektrischem Blues, Blues-Rock und Memphis Soul, den Tito Jackson als Arrangeur und Produzent deutlich effektiver in Szene setzt, denn als Performer und gar Komponist - denn es gehört ja fast schon Chuzpe dazu, heutzutage in einem Blues-Song ohne jedwede ironische Distanz vom morgendlichen Aufwachen zu singen.