Nach dem Erfolg des 2018er Albums "Lumidor", mit dem die Berliner Rockband Kensington Road in die Albumcharts wanderte und somit endgültig aus ihrer Kult-Nische ausbrach, legen Stefan Tomek und seine Jungs nun mit dem vierten Album nach - und sozusagen noch mal eins drauf. Denn während das nach einer Straße im kanadischen Charlottesville benannte Ensemble (wo Frontmann Tomek dereinst auf die Idee kam, in Sachen Musik zu machen) sich zu Beginn seiner Laufbahn zunächst noch der stilistischen Identitätssuche verschrieben hatte und alles erst mal antestete, weiß man heutzutage, was man will - und legt das Ohrenmerk nicht mehr auf musikalische Experimente, sondern auf eine Perfektionierung des bislang erreichten. Will meinen: Das neue Album enthält eine ganze Reihe knackiger Rocksongs, die einerseits erdig rau und druckvoll inszeniert daherkommen, sich aber auch andererseits poppigen Refrains und majestätischen Melodiebögen nicht verschließen. Will meinen: Das von Stefan Tomek wieder mit auf seinen zahlreichen Reisen eingesammelten blumigen Aphorismen und rätselhaften Songtiteln inhaltlich angerichtete Album klingt einerseits bemerkenswert ausbalanciert - ohne dass dabei auf die rockige Erdung verzichtet wurde. Dass die Sache dabei zuweilen mit seiner hymnischen Schwelgerei ein wenig über das Ziel hinausschießt, ist sicherlich dem Umstand geschuldet, dass das Ganze von vorneherein für eine größere Öffentlichkeit konzipiert wurde.