Jetzt mal wieder: auf den Punkt. Schrieben wir bei "Let Me Know When You Give Up" nämlich noch "So wie hier klang Joey noch nie. So sehr nach Band, nach Indierock und mehr", spielt hier Joey mit der Gitarre. Hier und da spielt er zum Beispiel auch Schlagzeug, Orgel und Mandoline, trotzdem klingt dieses Album stets sehr reduziert, sehr auf den Punkt und sehr traurig. Richtig traurig, richtig düster. Da möchte man den Kerl nahezu immer einfach mal in den Arm nehmen. Kopf hoch, Kumpel! Aber: Der Albumtitel passt bei Joey Cape tatsächlich noch etwas besser als bei den meisten von uns. Und da hilft dann nicht nur ein Arm um eine Schulter. Denn: Pandemie, Rassismus, Klimakrise. Klar. Bei Cape aber kamen obendrauf: Covid bekommen, Ehe geschieden, Vater gestorben. Oder wie er es sagt: "Ich werde das Jahr 2020 als das Jahr des erzwungenen Wandels in Erinnerung behalten." Aus all diesen schlimmen Dingen hat Joey Cape viele wunderschöne Songs gemacht. Ergreifend, berührend, schmerzhaft, emotional, ehrlich, dunkel und bittersüß, eingängig und eben: wunderschön. Ach, Joey.