Für sein letztes Album "Sunset Kids" erweiterte der NY-Rocker Jesse Malin seinen - eh schon beeindruckenden - Bekanntenkreis um Lucinda Williams und ihren Partner Tom Overby. Und die produzierten ihm dann jenes Album auch recht knackig auf den Leib. Die Zusammenarbeit setzte aber noch mehr in Gang. Nicht nur, dass Lucinda und Tom nun auch auf Jesses neuem Album wieder als Produzenten und Gastmusiker aushalfen: Inspiriert von Lucindas Idee, mit ihrer Jukebox-Konzert-Reihe während der Pandemie in Not geratene Live-Venues zu unterstützen, initiierte Malin eine eigene wöchentliche Stream-Reihe, mit der er dann ebenfalls Live-Venues - und obendrein die Joe Strummer Foundation - unterstützte.

Dabei fielen wohl auch eine ganze Reihe neuer Songs an, die Malin nun recht ambitioniert auf seinem ersten Doppel-Album zusammenfasste. Zu behaupten, dies sei ein typisches Malin-Album, wäre aufgrund der gehörigen stilistischen Bandbreite, der Unzahl von - teils autobiographischen - Geschichten, die er in seinen Lyrics verwebt und des Umstandes wegen, dass es sich hierbei um ein stimmungsmäßig ausgeglichenes und im Vergleich zu seiner Rocker-Vergangenheit verhältnismäßig zurückhaltend inszeniertes Werk (mit erstaunlich vielen akustischen Elementen) handelt, nicht ganz richtig. Was allerdings typisch Malin ist, ist dass er keine Kompromisse macht und seiner Vision eine weitere schillernde Facette hinzufügt.