Nunmehr auch schon wieder fast ein Jahrzehnt sind Shpresa Lleshaj und Cole Randall glücklich zusammen. Beide hatten das wohl nicht für möglich gehalten, als sie sich 2012 über Soundcloud kennenlernten, verliebten und gemeinsam nach Stockholm zogen, um dort zu leben und zu arbeiten. Es schien also mal an der Zeit, ein songwriterisches Resümee zu ziehen und auch ein Mal einen Blick auf die eigene Generation zu werfen. Nach einigem Hin und Her die Setlist betreffend, legten Shpresa und Cole mit Songs wie "When I Was Young", "Time Machine" oder "A Good Childhood" den Fokus dabei nicht nur auf die gemeinsame Zeit, sondern auch auf die jeweilige Kindheit - was für beide ein eher schmerzlicher Prozess war, denn beide hatten eigentlich keine besonders schöne: Shpresa floh aus Kind mit ihrer Familie aus dem krisengeschüttelten Kosovo nach Stockholm und Cole saß im heimatlichen Minneapolis in seinem ärmlichen Zimmer und schrieb an eigenen Songs.

Musikalisch ist der eher düstere/nachdenkliche/melancholische Tenor der meisten Songs auf dem neuen Album aber überhaupt kein Problem. Denn zum einen hat das Duo mit dem charakteristischen Mix aus organischen Bestandteilen - wie Coles Gitarrenspiel - und elektronischen Elementen - die von Shpresa organisiert werden - seit jeher ein geeignetes Setting für sich ausgemacht und zum anderen waren Flora Cash eh noch nie Kinder der Fröhlichkeit. Auch wenn die zuweilen recht "sleek" produzierten Tracks des neuen Albums (immerhin sind Flora Cash regelmäßig mit ihren Songs in TV-Serien präsent) oberflächlich betrachtet anderes vermuten lassen: Flora Cash haben den emotionalen Kern ihrer Kunst schon alleine aus eigenem Interesse niemals verloren und überzeugen auch auf "Our Generation" in dieser Hinsicht wieder auf intensive Art, auch dann, wenn es stellenweise gefälliger rüberkommt, als gewohnt.