Eigentlich hätte das zweite Album der niederländischen Power-Pop-Combo um das Geschwisterpaar Pip und Tender Blom schon vor Monaten erscheinen sollen. Aber wie das in Zeiten von Pandemien nun mal so ist, gab es dann nicht nur Probleme mit den Inzidenzen, sondern auch mit den Lieferketten. Sei es drum: Nun sollte "Welcome Break" eigentlich in den Läden (bzw. in den Regalen der Online-Händler) stehen. Der Titel des Albums bezieht sich auf ein Schild, das zum Verweilen auf Rastplätzen an englischen Motorways einlädt. Das ist auch ein Verweis auf das neue Material, das Pip Blom unter dem Eindruck eines bemerkenswerten Tour-Marathons in Folge der ersten LP "Boat" geschrieben hatte - denn die neuen Songs handeln von dem, was die Band On The Road erlebt hat (und strotzen mit Metaphern aus diesem Bereich wie z.B. "It's not the end of the road" in dem Song "It Should Have Been Fun").

Dass die Band aus dabei ein unerschütterliches Faible für britische Sounds hat, manifestiert sich dann dadurch, dass das Album mitten im Lockdown in einer 14-tägigen Quarantäne-Phase im Big Jelly Studio in Ramsgate eingespielt wurde, in das sich die Band mit Produzent Al Harle zurückgezogen hatte. Musikalisch offenbart sich das neue Werk als sortierterer, weiserer und handwerklich strukturierterer Sibling des ersten Werkes, das mit seiner punkigen Attitüde vor allen Dingen frech, laut und wild war. Keine Frage, Pip Blom (die Band) hat durch die Live-Experience an Routine und handwerklichem Geschick hinzugelernt und Pip Blom (die Frau) an songwriterischem Geschick und durchaus selbstkritischer, inhaltlicher Klarheit. Jedenfalls kommen auf diese Weise 11 makellose Grunge-, Punk-, Garage- und Schrammel-Power-Pop Hits dabei heraus.