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Sarah Lesch - Triggerwarnung Räuberleiter/edel
Format: LP
Mit ihrem fünften Album hebt die bekennende Liedermacherin ihre Kunst in mehrerlei Hinsicht auf jeweils neue Ebenen. Inhaltlich, indem sie sich mit Gusto dem heutzutage erstaunlich unpräsenten Medium des Protestsongs zuwendet. Das freilich tut sie mit poetischem Geschick - indem sie relevante Themen wie z.B. sexualisierte Gewalt offenherzig aus Sicht der Betroffenen anspricht oder der Transgender-Ikone Marsha P. Johnson ein musikalisches Denkmal setzt - aus einer moderat kratzbürstig ausformulierten, selbstbestimmten weiblichen Perspektive und entreißt das Genre somit aus den tradierten Klauen des Patriarchats, wo es ja bekanntlich üblicherweise sein Dasein fristet. Musikalisch hingegen gelingt ihr das Kunststück, ihre akustisch ausgerichteten Songs in einer Schnittmenge aus Folk, Jazz, Chanson, Americana und im Falle von "Löwenzahn im Wind" sogar waschechtem Swing-Pop anzurichten, die mit ihrer moll-lastigen Eleganz tatsächlich an vieles erinnert, was Tom Waits in seinen frühen Jahren versuchte. Sarahs Markenzeichen - die Ukulele - ist dabei ständig präsent aber nicht prägend. Unterstützen ließ sie sich dabei u.a. von Wencke Wollny und Antonia Hausmann von Karl die Große und dem versierten Jazz-Pianistem Johannes Bigge.
-Ullrich Maurer-
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