Es ist nicht wirklich verwunderlich, dass die Promi-Band Musa Dagh ein nicht nur tolles, sondern auch vielfältiges, spannendes, tatsächlich kantiges und häufig wuchtiges erstes Album an den Start gebracht hat. Sind ja schließlich die Herren Emirze, Abay und Götz, die hier gemeinsame Sache machen.

Thomas Götz trommelt bei den Beatsteaks, macht mit seiner Einerbande und dem eigenen Label Tomatenplatten aber auch gerne verrückteres Zeug, Aren Emirze hat von Harmful bis Emirsian oft bewiesen, dass er laut und leise sowie schön bis schräg kann. Und Aydo Abay? Von Scooter-Cover bis Blackmail. Alles ist möglich. Nur nicht belanglos. Zusammen mit Moses Schneider nun haben Musa Dagh ein Debüt gemacht, das alleine aufgrund der markanten wie dominanten Stimme häufig an die Bands von Aydo Abay erinnert. Dazu aber ballert die Band zum Teil mächtige Brecher, dunkel, tief und bedrohlich und einfach hartes Zeug. Anderes kommt kuschelig-sanft bis verträumt, auch mal etwas hippeliger bis hippiesk (beides: "Life Fucked Balance") oder auch deutlich verkopfter, verfrickelter, regelrecht progressiv und dabei schlicht faszinierend. Was wir aber natürlich schon vorher wussten...