Die Hamburger Songwriterin Anna Wydra hat es nicht so mit Schubladen. Auf ihrer Debütalbum jedenfalls spielt sie mit Identitäten, Spezien und natürlich musikalischen Genres, dass es eine reine Freude ist. Dabei scheint sie es sich zur Aufgabe gemacht haben, stilistisch so ziemlich alle Subnischen abzugrasen, die sich irgendwie im unangepassten Indie-Pop-Setting unterbringen lassen. Das reicht dann vom klassischen Gitarrenpop über New Wave-Sounds bis hin zu akustischem Ukulele-Folk und seltsam jazzigen Harmonien, die sie in ihren mit viel Humor und Selbstironie angereicherten Selbstfindungssongs in einer facettenreichen musikalischen Wundertüte zusammenpackt - und dabei ihre Verwunderung über die Absurditäten des Lebens auch sozialkritisch subsumiert. Wichtig erscheint dabei, dass es hier nichts wirklich Neues gibt, aber alles von Herzen kommt und keine offensichtlichen Trends, Sounds oder Moden kopiert oder emuliert werden sollen.