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Tonträger-Review
 
Aoife O'Donovan - Age Of Apathy

Aoife O'Donovan - Age Of Apathy
Yep Roc/Bertus
Format: LP

Vom Beginn ihrer Laufbahn als Solo-Künstlerin suchte Aoife O'Donovan die Nähe von anderen Künstler(inne)n und nutzte ihre irisch/amerikanischen Roots für eine Vielzahl transatlantischer stilistischer Experimente, so dass sie letztlich nie "nur" eine Americana- oder Folk-Künstlerin war (vom Jazz oder der Klassik mal ganz zu schweigen). Logischerweise agiert die Grammy-prämierte Songwriterin auch für ihr nunmehr dritten Solo-Longplayer wieder in dieser Richtung.

Das neue Werk wurde produziert vom legendären Joe Henry, enthält Gastbeiträge der angesagten Americana-Künstlerinnen Allison Russell und Madison Cunningham und Aoifes Rhythmusgruppe besteht aus den routinierten Session-Cracks David Pitch und Jay Bellerose. Da die Sessions für die neue Scheibe aufgrund der Pandemie nicht - wie bislang üblich - in hektischen Abschnitten zwischen Live-Auftritten absolviert werden mussten, scheint sich Aiofe auch als Songwriterin mehr Zeit für ihr Material genommen zu haben. Jedenfalls klingen die entspannt dahinschwebenen und sacht groovenden Kontemplationen über unsere eigenartigen Zeiten deutlich transparenter, meditativer und nachdenklicher - aber auch vielschichtiger - als ihre bisherigen Arbeiten als Solo-Künstlerin. Und: Es ist keine depressive Elegie daraus geworden, sondern ein unterschwellig positiv gestimmter, leichtfüßiger Trip mit dezenter Dreampop-Attitüde. Wie üblich greift Aoife dabei auf den Fundus von Stilen und Genres zurück, mit und in denen sie sich - sowohl als Solo-Künstlerin, wie auch Session-Musikerin wie auch mit ihren Band-Projekten Sometymes Why, Crooked Still, oder I'm With Her - auf die eine oder andere Weise heimisch fühlt. Grob gesagt lässt sich das so zusammenfassen: Folk gibt es kaum noch, Bluegrass oder Country schon gar nicht, dafür aber viel jazziges Flair und höchst ökonomische, fast schon impressionistische Klangtupfereien. Das klingt in Kombination mit Aiofes poetischem Storytelling dann mangels notwendigerer Vergleiche ein wenig so, als habe sich z.B. Joni Mitchell mit Van Morrison in einer Person zusammengetan um ihr Anliegen deutlich zu machen. Interessant übrigens, dass zwar die Musiker und Tontechniker Darren Schneider zusammenarbeiteten, Joe Henry das Ganze aber pandemiegerecht extern betreute - und dabei trotzdem ein warmes, organisches und betont kohärentes Klangbild hinbekam; wie das seine Art ist. Wie er das hinbekommen hat, bleibt angesichts des klangtechnisch wirklich brillanten Ergebnisses rätselhaft.


-Ullrich Maurer-



 
 
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