So klingt also das Projekt eines Künstlers, den es eigentlich gar nicht gibt! Das liegt daran, dass es sich bei Neil Frances nicht um eine Person, sondern um ein aus dem Australier Jordan Feller und dem Amerikaner Marc Gilfry bestehendes E- und New Wave Pop-Duo handelt (das auf der Bühne zu einer vollständigen Band mutiert). Feller und Gilfry fanden sich in L.A. zusammen, um dort ihre gemeinsamen Vorlieben für Retro-Sounds auszuleben. Anders als besonders viele US-Kollegen, die sich auf diesem Sektor tummeln, setzten Neil Frances nicht auf R'n'B-Sounds und HipHop-Ästhetik, sondern eher jazzig/soulige, Lounge-Sounds, Prog-Elemente und Disco-Grooves - nur dass diese halt in dezidiert trockenen, artifiziellen und spröden New Wave-Settings eingepasst werden. Gesang ist dabei kein tragender Bestandteil, sondern eher (und oft verfremdetes) Mittel zum Zweck. Die Tracks werden demzufolge auch des Öfteren mit lautmalerischen oder instrumentalen Interlüden aufgebrochen. Mit diesem Ansatz fallen Neil Frances dann doch ein wenig aus dem ansonsten stets songwriter-orientierten Roster des Nettwerk Labels heraus - weswegen dann auch ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass dieses nun definitiv keine Liedermacher-Scheibe geworden ist.