Erst mit seinem letzten Album, "Keep 'Em On They Toes" wandte sich der US-Songwriter Brent Cobb auch musikalisch seinem Heimatstaat Georgia zu, nachdem er sich zuvor jahrelang als Troubadour im inneramerikanischen Exil in Los Angeles und Nashville verdingt hatte. Es ist allerdings ein heftiger, fremd-verschuldeter Verkehrsunfall, bei dem er und sein Sohn knapp dem Tode entronnen waren, der ihn dazu bewog, sein bereits zweites Pandemie-Projekt dann sogar als Gospel-Album zu inszenieren. Seine ursprünglichen Country-Roots ließ Cobb dafür links liegen und setzte stattdessen auf satte Grooves, Blues-Gitarren, Gospelchöre und Southern Swing. Hallelujah - mit diesem Rezept lag der Mann sicherlich richtig, denn das Spiritual-Setting passt ihm als zweite musikalische Haut ziemlich perfekt. Das hängt auch damit zusammen, dass Cobb als Country-Künstler nie auf High-Lonesome-Romantik, sondern auf folkige, erdige Töne gesetzt hatten, die seinem grummeligen Organ sowieso mehr entgegen kamen. Das verleiht ihm nun die nötige Autorität, um seine Gospel mit dem notwendigen Nachdruck zum Ausdruck zu bringen - auch wenn jetzt aufgrund der dick aufgetragenen musikalischen Klischees jetzt nicht ganz herauszuhören ist, wie ernst es ihm tatsächlich mit diesem Projekt gewesen ist. Amen.