Nicht, dass "Hysteria" nicht schon sehr stark war. War es. Aber: "It's Ok" drei Jahre später ist noch stärker. Das neue Album von Pictures. Den zum Teil Ex-Union-Youthern, die so herrlich nach früher klingen, aber alles andere als eine Retro-Band sind. Pictures 2022. Muss man kennen.

Pictures machen die Musik, zu der man in den Clubs feiern möchte, wie manch einer früher gefeiert hat. In Zeiten, als der Indie groß und wichtig war, als Britpop und psychedelischer Britrock jeden Abend besser machten, jedes Bier leckerer, jeden Tanz, jeden Kuss schöner. So klingen Pictures. Nur heute und wie heute. Eindringlich, kraftvoll, ansteckend und wunderschön. Immer mit Gefühl, häufig aber auch ein bisschen druckvoller, fast schon dreckiger (Highlight: das fuzzige Monster, das sie "Who Took The Soul" nennen), die Band selbst sagt: "Wir haben noch nie so laut gespielt und aufgenommen. Alles war wirklich am Limit - es wäre nicht lauter gegangen. Das Album haben wir live eingespielt. Alles ist echt, kein Netz oder doppelter Boden. Für uns ist es die Essenz dieser Band." Für uns ist es ein wirklich fantastisches Album, das natürlich und zum Glück Erinnerungen an Bands und Zeiten von Oasis bis Kula Shaker weckt, das aber trotzdem kein Retro-Album ist. Es ist ein authentischer Trip, ein leidenschaftliches, aufregendes Stück Musik.