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Tonträger-Review
 
Eddie Vedder - Earthling

Eddie Vedder - Earthling
Republic/Universal
Format: LP

Dass Eddie Vedder auf seinem neuen Solo-Album als Rockmusiker abwechselnd klingt wie Herbert Grönemeyer, Tom Petty, Tom Jones, Peter Gabriel oder Frank Sinatra hat weniger damit zu tun, dass er sich tatsächlich an den genannten Gesangstalenten orientiert (das wäre ja auch seltsam), sondern damit, dass er sich - anders als auf dem Soundtrack zu Sean Penns "Into The Wild" und seiner letzten Solo-LP "Ukulele Songs" - auf "Earthling" erstmals die ganze Bandbreite der Rockmusik auch als Solo-Künstler Untertan macht und sich dabei äußerst wandlungsfähig und vielseitig präsentiert. Das wiederum hängt damit zusammen, dass sich Vedder und sein Co-Songwriter und Produzent Andrew Watt stilistisch keine Grenzen setzten, die Songs aber mit einer kompetenten Band - zu der neben Vedder und Watt der Chili-Peppers-Drummer Chad Smith und Multiinstrumentalist Josh Klinghoffer gehören - in den jeweiligen Settings gemeinsam interpretierten. Das führte zu einer Songsammlung, bei den nun wirklich jeder Song sein eigenes musikalisches Mäntelchen hat - vom Folk über Westcoast/Laurel Canyon, Beat und Kammer- und Piano-Pop bis hin zu Grunge, Hardrock, Glamrock und Punk -, aber mit einem brillant klingenden, schlüssigen, voluminösen Soundkonzept eingefangen wurde, bei dem keinerlei Abstriche gemacht wurden.

Zusätzliche Würze bekommt die Sache durch die Beiträge der musikalischen Gäste, die sich in einer solchen Grandezza nur wirkliche Superstars leisten können - denn neben seinen Töchtern und seinem (1981 verstorbenen, biologischen) Vater "beschäftigte" Vedder in der zweiten Hälfte der Scheibe Stevie Wonder, Elton John, Ringo Starr und Benmont Tench von den Heartbreakers, die mit ihren Beiträgen die betreffenden Songs tatsächlich die entscheidenden stilistischen Impulse verleihen. Bestes Beispiel dafür ist der Punk-Rausschmeißer "Try", der durch Stevie Wonders bluesige Mundharmonika-Soli nun wirklich in ganz neue Dimensionen vorstößt. Als Songwriter schreibt sich Eddie die Seele vom Leib und referenziert hier gleichermaßen sein Innenleben, seine Historie und natürlich auch diverse Charaktere aus der Vergangenheit. Auch unter dem Gesichtspunkt, dass es auf dieser Scheibe nun wirklich kein Füllmaterial gibt, ist das tatsächlich mal ein Album, das für jeden etwas zu bieten hat - und dennoch einen charakterstarken Künstler auf der Höhe seiner Kunst zeigt.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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