Die Karriere von Stephen Bruton umspannt 30 Jahre und sowohl Arbeiten für Bob Dylan, wie auch für Barbara Streisand. Dennoch wäre es unfair zu sagen, seine neue CD (erst sein drittes Solo-Werk) pendele irgendwo dazwischen. Was "Spirit World" jedoch auszeichnet, ist diese leichte Hand, mit der Bruton - scheinbar mühelos, und doch wohl eher von der Routine beflügelt - seinen melodiösen, balladesken Country-Rock zelebriert. Da wirkt nichts erzwungen, überzüchtet, fehlgeleitet oder gar unsicher. So sollte eine perfekte Singer-Songwriter-orientierte Scheibe klingen! Mittels vieler interessanter Ingredienzien - wie z.B. Saxophon, Indianer-Vibes oder atemberaubenden Vokal Arrangements - schafft es Bruton auf jedem der 11 Tracks, eine eigene Atmosphäre aufzubauen und ihnen damit ein unverwechselbares Eigenleben einzuhauchen. So was braucht schon einen guten Schuß Genialität. Daneben überzeugt sein angenehm relaxter Gesang und auch die ausgefeilte Gitarrenarbeit gibt einiges her. Da ist es zu verschmerzen, daß die Wahl seiner Topics und Metaphern (Yo Yo, Acre Of Snakes, Hate To Love) zuweilen ein wenig banal erscheint. Unterm Strich ist dies eine herausragend gute Scheibe geworden, der sogar der gefällige Main Stream Touch nichts anhaben kann.