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Tonträger-Review
 
Velvet Volume - nest

Velvet Volume - nest
Mermaid/Membran
Format: LP

Als sich die drei Schwestern Noa, Naomi und Nataja Lachmi 2013 im Übungskeller im heimischen Aarhus zusammenfanden, um eine Band zu gründen, war ihre größte Sorge noch, dass die Fans ihren eigenartigen Bandnamen Velvet Volume nicht richtig aussprechen könnten - oder sie gleich mit Velvet Underground verwechseln könnten (was ihnen damals gar nicht so unrecht war). Um eine eigene musikalische Identität oder eine Vision konnte es damals noch nicht gehen. Und so waren sich die drei Damen im folgenden genug, ihr Handwerk zu lernen und den klassischen Musiktraditionen Tribut zu zollen, die sie durch das Studium der Plattensammlung ihrer Eltern kennengelernt hatten. Das Ergebnis waren im Folgenden zwei Scheiben von 2017/19 und 2020, auf denen das Trio ein bemerkenswertes Geschick darin zeigte, jeweils genau die relevanten Versatzstücke aus klassischem Rock, Power-Pop, Stoner-Rock und Postpunk zu charmanten eigenen Songs zusammenzusetzen.

Mit dieser Art der musikalischen Grundausbildung ist jetzt Schluss. Für ihr drittes Album setzten sich Velvet Volume nicht nur neue inhaltliche Ziele - indem sie etwa nicht mehr auf Rocklyrics-Klischees, sondern auf relavente Selbstfindungs-Themen setzten und sich mit ihrer interfamiliären Dynamik im heimatlichen "nest" auseinandersetzten - sondern drückten musikalisch obendrein auf den Resetknopf. Nun gibt es keinen Klassik-Rock mehr, sondern einen stilistich vollkommen unberechenbaren Indie-Pop-Mix, in dem Velvet Volume alles, was sie gelernt hatten, in einem sehr eigenständigen musikalischen Umfeld zu einem originellen Sound-Konzept zusammenführten. Unter weitestgehendem Verzicht klar erkennbarer Rock-Elemente - dafür aber mit Zutaten wie Keyboards, Saxophon oder Slide-Gitarren und insbesondere ausgetüftelten, vielschichtigen Gesangsarrangements lassen Noa, Noemi und Nataja nun also tatsächlich eine eigene Vision erkennen und zeigen sich durch diesen Mix dabei obendrein als würdige Vertreterinnen der großen musikalischen Traditionen ihres dänischen Mutterlandes.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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