Wenn der US-Barde Amos Lee sein achtes Album "Dreamland" nennt, so tut er das nicht ohne Hintergedanken. Der Ansatz bei seinem letzten Werk "My New Moon" war noch der, seine Songs in therapeutischer Hinsicht als Heilmittel (auch für andere) zu betrachten. Auf "Dreamland" trägt er diesen Ansatz dann auf eine höhere Ebene und erweitert seinen Anspruch über das therapeutische Verarbeiten der Realität heraus um den Faktor Eskapismus und legt seine neuen Tracks - teilweise - als Utopien an. Musikalisch baut er dabei auf die Erfahrungen der Vergangenheit an und legt seine Songs in einem fast schon plüschigen, orchestralen Gospel-Setting an - freilich ohne dabei auf seine souligen Präferenzen zu verzichten und mit einem bluesig/melancholischen Unterton. Trotz aller erträumten Ideale ist Lee also nicht zum Fantasten geworden. Irgendwie ist es dabei schon richtig, dass Lee das Ganze mit einer bewusst schwelgerischen Note angeht - freilich geschieht das um den Preis einer Annäherung an eine unverbindliche Mainstream-Ästhetik. Das sollte bei der Beschäftigung mit diesem Album also bedacht werden.