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Khruangbin & Leon Bridges - Texas Moon

Khruangbin & Leon Bridges - Texas Moon
Dead Oceans/Cargo
Format: EP

Als sich das texanische Trio Khruangbin und der ebenfalls aus Texas stammende Leon Bridges 2020 zusammenfanden, um sich in der ausbrechenden Pandemie mit der EP "Texas Sun" die Zeit zu vertreiben, war das noch ein verspieltes Experiment: Auf der einen Seite das (damals noch orthodoxe) Instrumentaltrio und auf der anderen Seite DER Retro-Soul-Überflieger der Stunde. Es stellte sich dann allerdings heraus, dass das in der Fusion der jeweils spezifischen Features der Beteiligten die ideale Synthese ergab. Weniger weil beide Acts eine Affinität für 70s Sounds, Psychedelia und eine absolut organische Herangehensweise haben, sondern weil sowohl Khruangbin wie auch Leon Bridges ihre Pfunde in de Waagschale warfen, ohne sich selbst in den Vordergrund zu stellen. Offensichtlich hatten alle beteiligten Blut geleckt, denn nun liegt mit "Texas Moon" eine zweite EP vor.

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um das nächtliche Gegenstück von "Texas Sun" - jedenfalls was die Stimmung und Dynamik der Tracks betrifft, die allesamt in verzögerten Downbeat-Gefilden mit Noir-Flair angesiedelt sind. Während allerdings "Texas Sun" noch eher eine Sammlung von Jam-Sessions mit Gesang zu sein schien, wurde hier Songwriterisch mächtig nachgelegt. Das mag damit zusammenhängen, dass Bridges als Lyriker (und in zwei Fällen sein Patner Austin Jenkins (White Denim)) in der eigenen Psyche fischt und dabei betont persönliche Texte schrieb - wie z.B. einen Song über seine verstorbene Großmutter "Doris" oder die Gospel-Nummer "Father Father" - und diese entsprechend emotional interpretierte. Und in Songs wie dem betont sparsam angerichteten Liebessong "Chocolate Hills" und dem abschließenden "Mariella" fanden Khruangbin und Bridges auch in melodischer Hinsicht zu einer kollaborativen Lösung. Ganz schön ordentlich für eine Scheibe, die gerade mal fünf Tracks enthält. Letzteres ist übrigens Absicht, denn sowohl Khruangbin wie auch Leon Bridges entschlossen sich, es bei einer aussagekräftigen Sammlung von Kurzgeschichten zu belassen, anstatt Gefahr zu laufen, das Ganze etwa bei dem Versuch es auf Romanlänge auszuweiten zu zerreden.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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