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Emma Elisabeth - Some Kind Of Paradise

Emma Elisabeth - Some Kind Of Paradise
Clouds Hill/Warner Music
Format: LP

Einen beeindruckenden Beweis für die These, dass man als Musiker(in) nicht clever sein muss, um klug agieren zu können, liefert die weitgereiste schwedische Wahlberlinerin Emma Elisabeth mit ihrem dritten Album "Some Kind Of Paradise". Bereits mit ihrer ersten Veröffentlichung, dem im letzten Jahr neu aufgelegten Cover-Album "Cover Stories", machte Emma deutlich, von wem sie sich inspiriert sieht - und das sind (entgegen der Gepflogenheiten vieler ihrer Kolleg(inn)en) eben nicht zeitgenössische Künstler(inn)en, sondern die Klassiker wie Fleetwood Mac, Elton John, Lou Reed und Velvet Underground. Insofern versuchte Emma auf "Some Kind Of Paradise" gar nicht erst, etwas grundsätzlich Neues zu erschaffen oder die nächste Phoebe Bridgers oder Sharon Van Etten darzustellen, sondern konzentrierte sich - wie auch schon bei ihrem Album "Melancholic Milkshake" - auf handwerkliche Grundwerte und eine hemmungslose Hinwendung zur zeitlosen, organischen Gitarrenpop-Musik der 70er Jahre und schrieb sich eine faszinierende Sammlung potentieller Instant-Klassiker auf den Leib. Dabei sollte erwähnt werden, dass Emma Elisabeth dennoch eine eigene musikalische Identität besitzt. So greift sie z.B. auf die Erfahrungen zurück, die sie auf ihren Reisen durch die USA, Europa, Japan gesammelt hatte, um ihre Songs mit der notwendigen klanglichen Authentizität auszustatten, nutzte dann indes ihre inhärente skandinavische Melancholie, um diese gegen die poppigen Elemente auszubalancieren. Dabei trägt Emma Elisabeth als Songwriterin ihr Herz auf dem Ärmel und präsentiert uns eine Reihe metaphorisch angereicherter, emanzipatorischer Empowerment-Statements - die aber trotz des LP-Titels keine eskapistischen Tendenzen aufweisen. Dabei bleibt sie musikalisch trotz aller Opulenz und hymnischen Zugänglichkeit dank des Old-School-Ansatzes stets bodenständig. "Indie" ist dieses Album also nicht in musikalischer Hinsicht geworden, sondern nur in dem Sinne, dass es auf dem rührigen Hamburger Clouds Hill Label erscheint.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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