Oha, ist das kompliziert: Ursprünglich hatte der australische Songwriter Alex Cameron vorgehabt, ein Konzeptalbum über den inzwischen auch verfilmten Roman "Cherry" von dem Autor Nico Walker zu schreiben. Dabei geht es um die Geschichte eines Kriegsheimkehrer, der im Drogensumpf versinkt. Bei einem Aufenthalt in den USA wurde Alex dann aber die Dimension des Problems, das der Roman/Film beschreibt, deutlich, denn dortselbst gibt es ja seit einiger Zeit eine hausgemachte Drogenkrise, die dadurch hervorgerufen wurde, dass man in den USA für jeden Schnupfen opiathaltige Schmerzmittel (wie z.B. Oxycontin = Oxy) verschrieben bekommt, die als Alternative zu harten Drogen inzwischen ganze neue Generationen von Junkies produziert haben. Ergo weitete Alex das Konzept über den Einzelfall hinaus aus und schrieb eine ganze Songsammlung zum Thema Medikamenten-induzierter Suchtprobleme. Obwohl sich jeder einzelne Song mit individuellen Problematiken Betroffener auseinandersetzen, ist das musikalisch kaum zu erahnen - denn da kommt Camerons Herkunft als Sonnyboy, Elektropopper und Indie-Rocker ins Spiel, so dass er musikalisch das Ganze in einem eher fröhlich und verspielt anmutenden, weitestgehend organischen New Wave Pop-Setting mit charmantem Old-School-Touch ansiedelt.