Bei Nilüfer Yanya ist es so ein wenig wie neulich bei Haiyti. Alle reden übers sie, alle feiern sie. Vom hippen Underground-Mag über die medium-hippe Musik-Presse bis zum seriösen Feuilleton und öffentlich-rechtlichen Radio-Anstalten. Aber hier und heute gilt: verdient! "Painless" ist ein hochspannendes Pop-Album geworden, ein zum Teil faszinierendes und häufig berührendes Stück Musik.

Nilüfer Yanya kann sich auf ihrem zweiten Album zwar nicht auf ein oder zwei Genres festlegen, liefert aber trotzdem eine runde Sache ab. Weil sie es hier äußert beeindruckend schafft, jeden Song zu ihrem ganz eigenen Song zu machen. Die extra elektronischen genau wie die mit mehr Gitarre, mit schrägen, verzerrten Gitarren, die den Pop schon fast aus den Songs vertreiben. Die düsteren wie die lässigen wie die etwas extravaganteren Lieder, die Tracks für den Club wie die für die Couch. Eben: faszinierend. Jeden der zwölf Songs sieht man vor sich von Yanya performen, jeder passt zu ihr. Jeder ist Yanya-Pop und dabei eben doch wieder anders, wieder eigen. Und das macht diese Sammlung von Songs zu einem Album, das den Begriff Album verdient, das eindrucksvoll zeigt, wie wichtig und aufregend auch 2022 noch Alben sind. Bitte setzen Sie sich und hören Sie Song 1 bis 12. Am Stück, in der von der Künstlerin vorgegebenen Reihenfolge. So und nicht anders macht es Spaß, zusammen mit Nilüfer Yanya ihre Songs zu entdecken und zu erkunden, die Songs zu genießen und die Emotionen zu spüren. Nilüfer Yanya ein wenig kennenzulernen. Freut mich sehr.