Seit es Gang und Gäbe ist, dass sich hierzulande der Begriff "Liedermacher" auf breiter Front wieder als Ausdruck des Bemühens durchgesetzt hat, sich von den angelsächsisch geprägten Kollegen aus der Singer/Songwriter-Szene durch den Einsatz der deutschen Sprache abzusetzen, ist doch zu attestieren, dass dabei die naive Unschuld, die dereinst die Arbeiten der altvorderen Pioniere dieser Musikantengattung prägte, ein wenig verloren gegangen zu sein scheint. Umso schöner, dass es auf der anderen Seite dann aber auch wieder Projekte, wie das Berliner Ensemble Buhai gibt. Hier rücken nämlich die etablierten Veteran(inn)en Meryem Kiliç, Michael und Dirk (die zuvor zehn Jahre lang als Pretty Mery K in Sachen englischsprachigem Folkpop unterwegs waren) für ihr neues Projekt durch den Wechsel zur deutschen Sprache gerade Qualitäten wie Unbedarftheit, Neugier und eben Naivität und Unschuld wieder in den Fokus und versehen ihre neuen Songs mit charmanten, poetisch-romantischen Texten, die gar nicht clever sein wollen, aber auf unaufdringliche Weise unterhaltsam zum Schmunzeln (nicht zum Lachen) anregen. Auf dem Erdmöbel-Label "Jippie! Industrie" fand das Trio dazu noch zu einer neuen musikalischen Sprache, die von Produzent Ekki Maas in einer Schnittmenge aus verspielten Keyboard-Pop, 60s Attitüde, frankophilem Charme, Kunstlied und progressivem New Wave-Flair eingefangen und klanglich organisch auf den Punkt gebracht wurde. Keine Ahnung, wie er das gemacht hat - aber am Ende kommt etwas ganz Eigenständiges dabei heraus.