Gemeinhin ist der australische Songwriter Xavier Rudd ja als gutgelaunter Sonnyboy mit einem Faible für sonnige Reggae-Sounds bekannt. Wenn sein zehntes Album nun von einer tiefen Melancholie durchzogen ist, die ansonsten gerne leichtfüßig federnden Reggae-Grooves eher dräuend und bestenfalls kämpferisch angelegt sind und das Gros der neuen Tracks in Form von schwermütigen Balladen daherkommt, dann ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass auch auf dem fünften Kontinent die unbeschwerten Zeiten endgültig vorbei sind. Und das ist wichtig: "Jan Juc Moon" ist ein deutlich australisch geprägtes Album geworden. Auf der musikalischen Seite, weil Rudd neben der Reggae-Ästhetik vor allen Dingen auf den Einsatz von Digeridoos im Folk-Kontext setzt und inhaltlich, weil Rudd deine Kraft heutzutage aus seinen Roots - bzw. jenen seiner Heimat - bezieht. "Jan Jac Moon" ist also keine Party-Scheibe sondern, eine, die dazu auffordert, sich mit seiner Herkunft auseinanderzusetzen, Verantwortung zu übernehmen, die Realität anzunehmen und statt sich in Eskapismus zu flüchten, auf realistische Weise nach den positiven Aspekten des Daseins zu suchen.