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Placebo - Never Let Me Go So Recordings/Rough Trade
Format: LP
Es gab mal eine Zeit, da kam man auf kaum einen Festival um Placebo herum. Die Band war überall, spielte und spielte und spielte... und heute vermisst man sie so sehr. Wisst ihr noch damals? Ich könnte ja mal wieder. Das wäre doch mal wieder schön. Im Oktober kommen Placebo auf große Headliner-Tour. Hoffentlich. Sicher: Bis dahin werden noch ganz viele Menschen ganz oft ihr neues Album hören. Dieses Album. Weil "Never Let Me Go" richtig, richtig gut ist!
Es ist das erste neue Album seit "Loud Like Love" von 2013 und es ist trotzdem oder natürlich ein klassisches Placebo-Album. Irgendwo einfach mal reinskippen, kurz checken, ja, Placebo. Wieder da, alter Stil, alte Stärke. Manchmal sogar stärker. Und selbstverständlich keine Kopie von sich selbst. Künstler machen so etwas nicht. Placebo machen so etwas nicht. Placebo machen neue Lieblingslieder wie "Hugz". Ein wuchtiges, druckvolles, hartes Stück Musik, das live ordentlich rasieren wird. Was für göttlichen Gitarren! Sie machen auch weiter diesen nahezu perfekten Gitarren-Pop mit reichlich elektronischer Unterstützung und zaubern daraus wunderschöne Momente, die sie "Beautiful James" oder "Sad White Reggae" nennen, und sie machen weiter diese epochale, mächtig atmosphärische Musik und entführen einen mit Sachen wie "The Prodigal" in andere Welten. Ach, sie machen einfach so viel richtig und so viel gut. Einen neuen Song über das selbstverschuldete Ende der Menschheit kann man zum Beispiel einfach mal "Try Better Next Time" nennen und wenn es "This Is What You Wanted" hilft, dann muss das Klavier am Anfang eben ein ganz klein wenig an "Nightswimming" von R.E.M. erinnern. Alles für den Song, alles für die Platte. 13 Songs sind auf dieser, 13 Songs hört man sich an und dann noch mal und dann noch mal. Und dann stehen sie bald endlich wieder vor uns auf der Bühne. Hoffentlich.
-Mathias Frank-
"Beautiful James"
"Surrounded By Spies"
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