Als The Jeremy Days 1988 ihr "Brand New Toy" veröffentlichten, hörten die einen lieber waschechten Pop und Michael Jackson, andere Hardrock, Hosen und Hair Metal und ein paar wenigen standen auf Indie, Rock und den coolen Shit, den niemand kannte. The Jeremy Days gehörten, so sagt es die Erinnerung, irgendwie nirgends dazu. Der Song wurde trotzdem oder genau deshalb ein amtlicher Hit.

1996 löste man sich auf. Dirk Darmstaedter machte alleine Musik, Christoph M. Kaiser komponierte erfolgreich fürs Kino, Louis C. Oberlander produzierte für Salt N Peppa und BMW. Die Band spielte zwar hier und da noch mal eine Show, war aber doch Geschichte. Bis es 2019 wieder ernst wurde, man eine richtige Tour spielte, Songs schrieb und ein Album machte. Dieses. "Beauty In Broken". Dieses zum Teil außergewöhnlich schöne "Beauty In Broken". Nicht alle Songs sind außergewöhnlich schön. Manche sind so ein bisschen normal. Netter Indiepop, der gefällt, der gut ist. Aber nicht mehr. Anderes aber? Respekt! "Breathe" zum Beispiel hat diesen sehr, sehr coolen und niemals übertriebenen Nada Surf-Charme. Inspiriert von, aber nicht kopiert. Der Titeltrack kratzt tatsächlich am Status "Hymne", "For The Lovers" ist eine berührend-schöne Ballade und "Stupid November" vermischt auf eine faszinierende Art den Sound einer Indie-Band mit dem eines Singer/Songwriters. Beeindruckend. Willkommen zurück.