Ganz ohne Quatsch: Wenn Ed Sheeran mehr Wert darauf legen würde, ordentliche Songs zu schreiben, anstatt sich als gefälliger Mainstream-Popstar zu verwirklichen, dann könnte er so klingen, wie das der Neuseeländer Graeme James auf seinem feinen, neuen Folkpop-Album tut. Denn wie Sheeran auch, agiert Graeme James als One-Man-Show. Allerdings mit einem entscheidenden Unterschied - denn nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Studio nutzt der Multi-Instrumentalist seine Möglichkeiten aus wenig (Ukulele, Banjo, Gitarre) viel zu machen. Zugegebenermaßen schlägt er auf seinem neuen Werk "Seasons" für seine Verhältnisse etwas über die Stränge und fügt noch Mandoline, Orgel, Piano und Mariachi-Bläser hinzu - allerdings in homöopathischer Dosis und nie zum Selbstzweck, sondern zur Akzentuierung. Nach einem Umzug in die Niederlande beschäftigt sich der unstete Troubadour auf dem neuen Album nicht nur mit dem Lauf der (Jahres-)Zeiten, sondern verfasste obendrein noch einen Reigen aufrichtiger Kontemplationen über das Thema Liebe. Und James legt eben Wert darauf, ordentliche Songs zu schreiben - und die (und nicht etwa produktionstechnischer Hochglanz) sind die Grundlage dieses schönen Albums.