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Christian Lee Hutson - Quitters Anti/Indigo
Format: LP
Das neue Album des kalifornischen Troubadours entstand erneut in dem Dunstkreis, dem sich der Mann aus L.A. 2018 über ein Treffen mit Phoebe Bridgers angeschlossen hat. Produziert wurde das neue Werk dann auch erneut von Phoebe Bridgers - mit Unterstützung von Conor Oberst. Auch die beteiligten Musiker kommen aus Projekten, an denen Hutson zuvor selbst ausgeholfen hatte: Nate Walcott von Bright Eyes etwa, Drummer Marshall Vore, Gitarrist Harrison Whitford - der hier auch als Bassist aushilft und Meg Duffy von Hand Habits, die einige inspirierte Leadgitarren-Parts beisteuerte.
Musikalisch hält sich Hutson auf balladeske Weise eher zurück und konzentriert sich darauf, seine assoziativen Stream-Of-Consciousness-Lyrics in melancholischen Folksongs mit Indie-Pop-Einschlag anzurichten. Musikalisch orientiert er sich dabei aber nur unwesentlich am Stil seiner aktuellen Partner - indem er sich nämlich deren unaufdringlicher Präsentationstechnik angleicht - sondern vielmehr (mit Bezug auf die Melodieführung, die Akkordwechsel und die Harmoniefolgen) an der Ästhetik seines Idols Elliott Smith, dessen Album "XO" bis heute Christians Lieblingsscheibe ist. Der betont organische Charakter des Albums rührt mit Sicherheit daher, dass das Material auf Anraten Phoebes und Conors analog auf Band eingespielt wurde (anstatt wie zuvor digital). "Quitters" ist dabei - laut Hutson - eine Art musikalisches Portrait von Christians Heimatstadt Los Angeles im Wandel der Zeiten.
-Ullrich Maurer-
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