Es zeugt natürlich schon von einer gewissen, speziellen Art von Humor, wenn Paul Cauthen sein neues Album dem Titel nach ganz der Country Musik widmet - seine Songs dann "Country As Fuck" oder "Country Clubbin" nennt - und dann eine Songsammlung abrasiver Experimental Kaputnik-Blues-Tracks hinlegt, die etwa Jon Spencer auch nicht besser hinbekommen hätte. Nun ja: Seine kathartische Phase hat der Mann, der auch als Session Musiker für Cody Jinks und Margo Price agiert, zweifelsohne mit seinem letzten Album "Room 41" (einem Hotelzimmer, in dem er zwei Jahre seines Lebens verbrachte) abgeschlossen. Zeit also, auf den Reset-Knopf zu drücken und mutig in Bereiche vorzustoßen, an die zumindest Paul Cauthen bislang noch nicht gedacht hatte. In Kombination mit seinem brillanten Storytelling-Songwriting (das dann doch wieder den Country-Traditionen zu verdanken ist) entstand in Kombination mit den abenteuerlichen, experimentellen (und weitestgehend analogen) Arrangements und Effekten ein faszinierendes Klang- und Geschichten-Potpourri, in dem sich der alte Paul Cauthen nur noch ansatzweise wiederfindet - was aber gerade den Reiz dieses Projektes ausmacht.