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Red Hot Chili Peppers - Unlimited Love

Red Hot Chili Peppers - Unlimited Love
Warner Music
Format: LP

Sie sind zurück. Er ist zurück. Alles ist wieder gut. Wobei natürlich auch ohne John Frusciante nicht alles schlecht war, gerade "The Getaway" hatte auch mit Josh Klinghoffer an der Gitarre eine Menge starker Songs. Aber jetzt? Ja. Jetzt ist es noch besser. Jetzt ist es wieder ein wenig so wie früher. Und davor.

"Black Summer" eröffnet. Den Song kennt man, der war von Anfang an unfasslich gut. Auf dem Album kommt danach der Funk. Kommen der Bass von Flea, kommen die Riffs von Frusciante, der Groove von Smith. Aber vor allem der Funk und der Bass von Flea. Erst mit ein bisschen Dampf ("Here Ever After"), dann sehr gechillt, im besten Sinne poppig ("Aquatic Mouth Dance") und beide irgendwo zwischen "Blood Sugar..." und "Californication". Große Freude! Große Gefühle: die Ballade "Not The One". Komplett unpeinlich, komplett authentisch und ebenfalls mit einem herrlichen 90er Vibe ausgestattet, ohne wirklich zu spät klingend. "Poster Child" im Anschluss braucht dagegen erstmals mehr als einen Durchlauf, um wirklich zu gefallen. Dieser irgendwie britpoppige Refrain ohne Tempo wirkt erst ein wenig konstruiert, es passt nicht sofort. Humor? Kunst? Ja. Noch mal hören und dann noch mal und dann: breites Grinsen, starkes Stück! Und nicht der einzige Song, der überraschend eigen daher kommt, der neue Wege geht, ohne alte zu verlassen, der mächtig was kann, wenn man ihn erst lässt. "The Great Apes" ist auch so einer, den man sich schön hören sollte, oder auch "Bastards Of Light" und das druckvolle wie bedröhnte "The Heavy Wing". Zum Beispiel. Andere sind dagegen allerfeinste RHCP-Songs. Das ruhige, entspannt groovende "It's Only Natural" zum Beispiel oder "Whatchu Thinkin'".

17 Songs haben es auf "Unlimited Love" geschafft, die Band hatte wohl noch eine Menge mehr Ideen und nahm mit Rick Rubin mehr als 50 davon auf. Nicht jeder dieser 17 Songs hat das Zeug zum Lieblingslied oder RHCP-Klassiker, denn manch einem fehlt am Ende so ein bisschen die Kraft, die letzte Konsequenz. Und ein bisschen mehr Härte und ein bisschen mehr Wumms (und vielleicht auch ein bisschen mehr HipHop, wie ihn "One Way Traffic" hat) hätten dem Album sicher auch nicht geschadet. Denn es überwiegen schon die Medium-Rocksongs, die Funk-Midtempos und Balladen. Gleichzeitig aber ist auch kein Song scheiße, ist kein Song schlechter als sehr gut. Sie alle sind die Lieder einer Band, die einem hier das Gefühl gibt, dass sie die Musik für sich macht und die mit sich im Reinen ist, die nicht auf Erwartungen, Erfolge oder gar Verkäufe achtet (das kommt ja eh von selbst...), sondern sich einfach mächtig freut, wieder in alter Konstellation am Start zu sein und in alter Manier neue Sachen zu erfinden. Die ein bisschen nach früher klingen und ein bisschen mehr nach heute. Haben sie getan, klingt richtig stark!


-Mathias Frank-


Video: "Black Summer"
Video: "Poster Child"
Audio: "Not The One"

 
 
 

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