Nach einer langen Zeit des Hantierens mit Pandemie- und Lockdown-Einschränkungen und ohne die Möglichkeit zwischenzeitlich live auftreten zu können, wollte Joey Burns jetzt endlich mal wieder ein "normales" Calexico-Album einspielen - und dabei zum einen die Begeisterung der Musiker, die diese normalerweise auf der Bühne demonstrieren, im Studio einfangen, zum anderen nochmals die interkulturellen Aspekte des Calexico-Konzeptes in den Vordergrund stellen und nicht zuletzt eher positive Akzente setzen. Das ist dann auch der Grund, warum dieses Album weder echte Balladen, noch richtige Rocksongs enthält - dafür aber viele munter pulsierende Dance-Grooves - meist auf Cumbia-Basis, aber auch wieder mit Tex Mex-Anklängen und natürlich einer Portion Wüsten-Twang. Nun mag dieses Album (dessen Titel übersetzt übrigens so viel bedeutet wie "Der Ausguck" und den beobachtenden Charakter des Werkes betonen soll) vielleicht kein revolutionärer Aufbruch in Bereiche, die noch nie eines Calexico-Fans Ohren gehört haben mag darstellen - es ist aber mit Sicherheit eines der schlüssigsten, folgerichtigsten und rundesten Werke des Ensembles, das seine Basis immer noch in Tucson hat, obwohl Joey inzwischen in Boyse, Idaho und John Convertino in El Paso, Texas leben.