Das weiß man nicht, was man hat. Denn Jack White ist ja Jack White und der hat da sein eigenes Ding am Laufen. Oder wie es Kollege Maurer einst beschrieb: "Ein neues Album von Jack White verkauft sich ja eh - also braucht man da auch nicht auf Erwartungshaltungen, Genrekonventionen, Marketingaspekte oder stilistische Regeln zu achten." Nennt sich Luxus, nennt sich Freiheit. Nennt sich große Spannung. Und manchmal auch große bis großartige Musik.

"Tacking Me Back" zum Beispiel, der Opener der Platte bügelt gleich mal alles platt, ähnliche Riffs und Sounds plus ein paar abgespacte Sounds machen auch den folgenden Titeltrack zu einem wunderbaren Stück Musik. Und es gibt weitere Songs dieses Kalibers. Aber es gibt eben auch ein Lied wie "Hi De Ho", das schleppend-nervig beginnt, dann worldmusikalisch weitermacht, ehe putzig gerappt wird. Ja, irgendwie ganz geil, irgendwie aber auch totaler Schrott. Trotz A Tribe Called Quest-Gründer Q-Tip. Trotz Queen-Tribut-Momenten meets Dub ist auch "Eosophobia" so ein Lied, das nur schwer als solches zu bezeichnen ist. Das ist Kunst, werden die einen sagen. Nein, sagen die anderen. Dann doch lieber das ebenfalls verspielte, aber herrlich fuzzige, dirty Rock N Roll-Stück "What's The Trick" oder das für White-Verhältnisse schon fast straighte, zwischenzeitlich bluesrockige "That Was Then (This Is Now)". Der Künstler sieht das natürlich anders. Ganz anders. Ist ja auch sein Ding. Wie es sein Ding ist, mit "Entering Heaven Alive" schon am 22. Juli 2022 ein weiteres Album zu veröffentlichen. Wir sind gespannt!