Schon beim letzten Album haben es sich Fontaines D.C. nicht ganz einfach gemacht und eben nicht einfach neue Songs gemacht, die jeder mag, nicht einfach eingängige, mitreißende und aufregende Songs abgeliefert. Jetzt kommt die dritte Platte und wieder machen sie ihr eigenes Ding und somit mal wieder alles richtig. "Skinty Fia" ist ein manchmal verkopftes, nahezu immer verspieltes und ein oft, aber nicht immer schönes Album. Aber es ist ein immer tolles und sehr, sehr interessantes drittes Album. Bitte hinsetzen, zuhören, wirken lassen.

Es wird spannend zu sehen, was passiert, wenn die Band im Sommer auf Tour kommt und sowohl in Clubs als auch auf Festivals auftritt und die neuen Songs auf das Publikum loslässt. Sicher, zum monotonen, aber mächtig groovende "How Cold Love Is" oder auch zum dunklen "Bloomsday" kann man sich herrlich in seine eigene Sphären tanzen und wenn sie "Jackie Down The Line" spielen, dann wird getanzt und gefeiert, der Song ist ultra-ohrwürming und allerbester Post Punk mit gesunder Pop-Note. Der Song ist ein Hit wie auch der clubbige Titeltrack irgendwie einer ist! Irgendwie. Aber was passiert, wenn sie das Akkordeon rausholen und das schräge, fast schon kaputte "The Couple Across The Way" spielen? Was macht man, wenn sie das zerbrechliche "In ár gCroíthe go deo" spielen, das so klingt, wie es heißt, oder wenn sie diese Wand, die sie "Nabokov" nennen, aufbauen? Man weiß es nicht. Man weiß: Das Ding hier wächst, die Platte braucht und entpuppt sich später erst als dieses schöne Ganze, das es ist. Dieses häufig regelrecht faszinierende Stück Musik, das einen tatsächlich beschäftigt und begeistert, das einen überrascht und danach glücklich macht. Alles richtig gemacht.