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Avi Kaplan - Floating On A Dream

Avi Kaplan - Floating On A Dream
Fantasy/Concord/Universal
Format: LP

Irgendwann, als die Country-Stars der 70er langsam ausstarben und sich eine jüngere Generation mit einem breiteren stilistischen Bewusstsein Anfang der 90er unter dem Label Alt-Country und später Americana etablierte, verschwand peu a peu der Pop-Appeal, der früher auch Singer/Songwriter-Themen in den Charts möglich gemacht hatte (wir denken nur mal an Glen Campbell, John Denver oder Lee Hazelwood). Jedenfalls in den USA. Erst langsam wuchs dann eine weitere Generation von Troubadouren heran, die sich wieder von den orthodoxen Dogmen der puren Americana-Phase lösten. Und zu dieser Generation gehört zweifelsohne auch der 30-jährige Solo-Debütant Avi Kaplan, der zuvor in der A-Capella-Gruppe Pentatonix sein Handwerk übte und nun - unterstützt von Shooter Jennings auf dem Produzentenstuhl und Trina Shoemaker hinter dem Mischpult - ein bemerkenswertes Singer/Songwriter-Album im Storyteller-Stil vorlegt, das angenehm leichtfüßig zwischen den Genres pendelt - und eben auch organisches, poppiges Appeal zulässt.

Mit diesem Album löst Kaplan dabei alle Versprechen ein, die er mit seiner - damals noch eher Gospel-orientierten Debüt-EP "I'll Get By" in songwriterischer Hinsicht bereits gegeben hatte. Was diese LP nun auszeichnet ist zum einen Kaplans unglaublich raumfüllende Alt-Stimme, die zwar auch des öfteren von Chören eingerahmt wird, aber im Kontext epischer Road-Songs mit klassischem US-Western-Feeling noch deutlicher im Zentrum steht als auf der EP. Und dann sind da natürlich auch Kaplans Songs, in denen er anschaulich über ein Leben "On The Move" berichtet. Nicht über ein Leben auf der Straße, wohlgemerkt, sondern eines auf der Suche - nach Erleuchtung, Gemeinschaft, Träumen und Visionen. Um jetzt aber noch mal auf den Pop-Aspekt zurückzukommen: Dieser manifestiert sich weniger in produktionstechnischem Schnickschnack, sondern in räumlicher Weite, melodischen und harmonischen Glanzleistungen, einer stilistisch ungebundenen Instrumentierungen (viele der Tracks kommen erst dank der Beiträge von Keyboard-Player Daniel Ellsworth zur Geltung) und Shooter Jennings-Fähigkeit, die Songs mit viel Hall und gestaffelten Vocals in Form cineastisch anmutender Epen anzurichten. Ohne Frage wäre das Ganze aber ohne Kaplans Stimme gar nichts wert - und demzufolge steht diese zu recht im Zentrum aller Betrachtungen.


-Ullrich Maurer-



 
 
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