Heutzutage ist es echt schwer, das, was Haley Johnsen aus Portland, Oregon, auf ihrem neuen Album macht, verständlich in Worte zu kleiden. Natürlich ist ihre Basis als folkige Singer-Songwriterin nach wie vor zu erkennen. Auch ihr Faible für poppige Refrains, das sie auch auf ihren letzten Alben schon demonstrierte, ist noch vorhanden. Dann wird es aber schon schwierig: Haley mag auch Rockmusik und E-Gitarrensounds, Psychedelia, Disco-Grooves, Soul-Swagger und New Wave-Appeal. Sie selbst sieht sich vor allen Dingen als Sängerin und demonstriert auf "Goner" eine beachtliche stimmliche Bandbreite. Und dann sind da ja auch noch opulente, verträumte Balladen mit 80s Punch. Will meinen: Haley Johnsen geht es auf dem neuen Album nicht darum, mit dem Zeitgeist zu schwimmen. Eher schon darum, Vielseitigkeit zu demonstrieren und dabei vor der großen Geste nicht zurückzuschrecken. Ach ja: In den 70ern hätte man das Ganze vielleicht als Softrock bezeichnet - allerdings will Haley ja auch nicht als Retro-Künstlerin gehört werden. Wie gesagt: Es ist schwer, das verständlich in Worte zu fassen.