Also die Herren von Shovelin Stone machen es sich wirklich nicht einfach: Denn eigentlich kam die Band um das Songwriter-Duo Makenzie Willox und Zak Thrall über die gemeinsame Liebe zur Bluegrass-Musik zusammen - taten sie sich dann mit dem Drummer Brett Throgmorton und dem E-Bassisten Russick Smith zusammen (die in einer klassischen Bluegrass-Band eigentlich gar keinen Platz hätten). Freilich spielt Russick auch noch Cello und Mandoline und Brett besteht auch nicht bei jedem Track darauf, das Ganze mit einem rockigen Backbeat zu befeuern. Dennoch: Eine klassische Folk-Scheibe ist auch das zweite Album von Shovelin Stone nicht geworden. Die Sache wird noch dadurch verkompliziert, dass die Scheibe von Chance McCoy von der Old Crow Medicine Show in den Appalachen produziert wurden - während die Musiker aus Colorado und Texas stammen.

Das Ergebnis dieses Crossover-Ansatz ist aber ein faszinierendes, denn "Summer Honey" ist so etwas wie eine akustische Rockscheibe geworden. Die Songs, die Makenzie und Zak schreiben, hangeln sich nämlich an klassischen Rock-Themen entlang - sowohl inhaltlich wie auch musikalisch und schon gar in der Art, wie die Songs strukturiert und aufgebaut sind. Nur elektrische Gitarren gibt es halt keine. Das ist ist schon ziemlich spannend und funktioniert auch ganz hervorragend, weil die Jungs offensichtlich etwas von ihrem Geschäft verstehen, und es dabei sogar noch schaffen, Klischees - sowohl was die Bluegrass-Roots wie auch die Rock-Elemente betrifft - zu vermeiden. Man muss sich offensichtlich nur ein bisschen Mühe geben und kommt dann auch ohne Bilderstürmerei auch in konventionellen Setting noch zu interessanten Ergebnissen.