Es ist ja immer so eine Sache mit elektronischer Musik. Gut für den Club, manchmal gut für die Bühne, gefährlich für Zuhause. Wenn man nicht gerade feiert. Denn schnell wird es sonst doch zur Hintergrund-Beschallung, zum Chillout-Soundtrack und damit schlicht zu belanglosen Geräuschen. Auch U96 haben bei "20.000 Meilen unter dem Meer" dieses Problem. Sicher, wenn sie ihr Fantasy Musical gleichen Namens im Hamburger Planetarium spielen, schaut jeder gebannt zu, lauscht und erlebt. Aber auf Platte?

Ja. "20.000 Meilen unter dem Meer" ist schon eine gute Platte, denn das sind schon gute Songs zwischen Techno, Pop und entspannten Jean-Michel Jarre-Momenten. Sicher, den Donovan-Fetzen "Atlantis" hätte es nicht gebraucht, aber sonst stimmt die Mischung aus schnelleren und relaxteren Beats, aus Melodien, Dynamik und Atmosphären, aus Stimmen und instrumentalen Parts. Lounge-Elektronik war zu lesen. Klingt schlimmer, als es ist. Passt aber und passt zum oben genannten Problem. Denn: Hier sollte man zuhören und das am besten ohne Pause. Denn sonst läuft man Gefahr, dass erst die Gedanken und dann die Aufmerksamkeit ihre Wege gehen und aus guten Liedern irgendwelche Lieder werden.