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Princess Chelsea - Everything Is Going To Be Alright

Princess Chelsea - Everything Is Going To Be Alright
Lil' Chief/Cargo
Format: LP

"Everything Is Going To Be Alright" ist das, was "Princess" Chelsea Nikkel auf ihrem sechsten Album wie ein Mantra vor sich herträgt. Tatsächlich bezeichnet die neuseeländische Indie-Queen das Ganze als "Nervous Breakdown"-Album. Während nicht ganz klar wird, worauf sich dieser Breakdown denn beziehen mag, ist deutlich zu erkennen, dass Chelsea mit ihren neuen Songs - mit philosophischen, poetischen und natürlich musikalischen Mitteln - nach einer Katharsis sucht. Offensichtlich hat die musikalische Autotherapie denn auch funktioniert - zumindest, wenn man den positiven Vibes ihres großartigen neuen Songmaterials glauben schenken darf.

Während Chelseas Boy (Partner Jonathan Bree?) ihr im Titeltrack (der in zwei vollkommen unterschiedlichen, aber sich ergänzenden Versionen das Album wie eine Klammer umschließt) versichert, dass alles schon wieder in Ordnung kommen wird, und sie das am Ende dann auch glaubt. setzt Chelsea sich in den restlichen Tracks mit ihren Ängsten und Konzepten wie z.B. der Liebe, der Zeit, gar der Ewigkeit oder der Utopie auseinander. Das Interessante ist die Art, wie sie das tut, denn musikalisch nimmt sich Chelsea auf diesem Album so ziemlich alles vor die Brust, was sie im Laufe ihrer inzwischen auch schon wieder über 25-jährigen Laufbahn ausprobiert hat. Und das reicht dann vom abrasiven Indie-Pop, über Dream-, E-, Girlie-, Barock- und New Wave-Pop bis hin zur psychedelischen Volldröhnung. Bei all dem öffnet sich Chelsea hemmungslos dem Pop-Appeal gegenüber und versucht erst gar nicht, ihre Kindermelodien und infektiösen Mitsing-Refrains irgendwie der Credibility wegen zu brechen. Warum auch? Als Produzentin hat sie ja jede Möglichkeit, ihren Visionen kontrolliert Ausdruck zu verleihen. Hinzu kommt, dass Chelseas Klein-Mädchen-Stimme der Sache eine charmant naive und unschuldige Note verleiht. Übel nehmen kann man ihr also schon mal gar nichts. Und dann noch etwas: Wer David Lynchs "In Heaven" einen musikalischen Mehrwert jenseits des Kult Faktors als Oddity aus dem "Razorhead"-Soundtrack abgewinnen UND einen eigenen Twist verleihen kann, wie das Chelsea mit ihrer gelungenen Coverversion auf diesem Album tut, der kann ja schon mal per se kein schlechter Mensch sein.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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