Mit ihrem Debüt-Album "Forever Blue" und dem Pandemie-Cover-Projekt "Songs From Isolation" etablierte sich die Londoner Musikerin A.A. Williams aus dem Stand weg als die große musikalische Misanthropin und inszenatorische Dramatikerin unserer Tage. Mit ihrem zweiten offiziellen Studioalbum gibt es nun neue Musikmonumente von der dunkeln Seite des ruhenden Mondes - in einem bereits jetzt komplett runderneuerten musikalischen Setting. Denn während Williams auf dem Debütalbum noch ihren Stil zwischen klassischem Songwriting und Kaputnik Blues suchte (und diesen auf dem Pandemie-Projekt gleich wieder reduzierte), lotet sie auf dem neuen Werk konsequent die Extreme aus. Auf der einen Seite finden sich da dräuende Nightwatch-Soundwände in Form brachialer Stoner und Postrock-Drones - auch der anderen ist da Williams' Sinn für konventionelle, klassische Folk- und Balladen-Arrangements. Dazwischen - oder besser darüber und darum herum webt sie Streicherarrangements, die den episch ausgewalzten Tracks etwas von der Spannung nehmen, mit denen Williams die musikalische Erlösung - meist in Form überraschend konventioneller, zugänglicher, melodischer Refrains zubereitet. Ohne Frage hat sich die musikalische Desolation als solche schon lange nicht mehr so elegant und stylisch angehört.