Fünf Jahre nach "Ti Amo" gibt es neue Musik von Phoenix. Und die kommt tatsächlich genau richtig. Denn während da draußen das Chaos regiert und die Welt nicht wirklich in den Fugen läuft, lassen einen die Franzosen die ganze Scheiße für eine kurze Zeit vergessen. Lass mal lieber tanzen. Lieber die Augen schließen, träumen und nur nicht denken.

Zehn Songs spielen Phoenix hier, zehn Songs voller Beats und Pop, Britpop meets Rave, irgendwo zwischen Bloc Party, 80er Romantik, Hot Chip und irgendwie auch sich selbst. Phoenix, längst ein eigenes Ding, ohne immer wieder gleich zu klingen. Und ein Ding, zu dem man herrlich abschalten kann. Nie zu hart, nie zu anstrengend, aber auch nie zu flach. Gute Mische, Jungs! Die haben die Platte übrigens nicht in einem klassischen Studio, sondern im Pariser Musée des Arts Décoratifs aufgenommen und damit im Louvre. Stilvoll? Laurent "Branco" Brancowitz, Gitarrist und Keyboardspieler sagt: "Wir dachten, es wäre ein fantastisches Abenteuer, in einem Museum etwas aus dem Nichts zu schaffen." Und das auch im Nichts, denn: "Wir konnten in der Pandemie das Szenario erleben, allein in einem leeren Museum zu sein." Dabei entstanden ist eine locker-flockige, entspannte, abwechslungsreiche Pop-Platte, über die man einfach nichts Schlechtes sagen kann.