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DeWolff - Love, Death & In Between

DeWolff - Love, Death & In Between
Mascot/Rough Trade
Format: LP

Rechnet man das Joint Venture "Double Cream" mit - für das sich DeWolff kürzlich mit ihren Landsleuten The Dawn Brothers zusammen taten -, ist "Love, Death & In Between" bereits das zehnte Studio-Album der niederländischen Psychedelik Rocker. Hinzu kommt noch eine unüberschaubare Anzahl an offiziellen und inoffiziellen Live-Aufnahmen. Will meinen: Die Brüder Luka und Pablo van de Poel und ihr Kumpel Robin Piso gehören zweifelsohne zu den produktiveren Vertretern ihrer Zunft. Im Laufe ihrer 15-jährigen Laufbahn hat das Trio dabei so ziemlich alle Varianten klassischer Gitarrenrock-Genres abgearbeitet - und zwar jeweils auf ihre ureigene Art, die vor allen Dingen darin besteht, dass sie nicht in der klassischen vierköpfigen Gitarrenrock-Besetzung agieren, sondern als Trio ohne eigenen Bassisten, dafür aber mit dem wandlungsfähigen Organisten/Keyboarder Robin Piso, der sich anstelle eines zweiten Gitarristen nahezu pausenlos mit dem Sänger und Gitarristen Robin Piso duelliert - und zwar sowohl auf der Bühne, wie auch bei den Studio-Produktionen.

Nachdem sich DeWolff auf ihrem letzten, höchst erfolgreichen Album "Wolfpack" psychedelischen Westcoast-Sounds zugewandt hatten, besteht der Mix auf "Love Death & In Between" aus Soul- und besonders Gospel-Emulationen, die - wenn man dem Covermotiv folgen darf - mit mystischer ostasiatischer Esoterik verquickt werden (was sich allerdings nicht wirklich musikalisch niederschlägt). Besonders offensichtlich wird dieser Ansatz dann bei dem epischen Monstertrack "Rosita", der mit deutlich über einer Viertelstunde Spielzeit mitten in dem neuen Soundpool sitzt. Einerseits treiben DeWolff mit diesem Track die Sache ziemlich auf die Spitze - andererseits knüpfen sie damit an die dereinst selbst etablierte Tradition an, ab und an mal regelrechte Rock-Opern in ihrem Oeuvre zu platzieren. Tatsächlich fassen DeWolff in diesem Track in dann auch alles zusammen, was sie bei den restlichen Stücken der LP dann eher geradlinig anlegen. Und so gehört "Rosita" dann bemerkenswerterweise zu den kurzweiligsten und abwechslungsreichsten Stücken des Albums. Neben einiger sehr schöner, schlichter Blues-Balladen wie "Will O`The Wisp" oder "Mr. Garbage Man" sind es dann vor allen Dingen die hektischen, gerne von Damen-Chören augmentierten Gospel-Grooves, die das Brot- und Butter-Geschäft dieses Albums ausmachen. Und hier kann sich Pablo dann als erstaunlich authentischer Preacherman etablieren und Robin-Pisos Hammond-Einlagen passen dazu dann natürlich, wie der Deckel auf den Eimer. Torch-Song Soul-Balladen wie "Gilded (Ruin Of Love)" oder "Pure Love" am Ende der Scheibe, bei denen Robin von der Orgel an das Wurlitzer-Piano wechselt und bei denen Pablo dann seine Crooner-Qualitäten antesten darf, runden das Angebot in Richtung Soul ab. Und bei "Wontcha Wontcha" gibt es dann auch noch - die eigentlich schon lange erwarteten - vollsatten Bläser-Sätze mit Stax-Power. Inspiriert wurde die ganze Sache von einem Besuch Pablos bei einer Messe von Al Green und ergo wurden die neuen Songs dann im Stile einer Gospel-Messe mit bis zu zehn Musikern live und ohne Overdubs in einem abgelegenen Studio in der Bretagne eingespielt. Mal ehrlich: Zu meckern gibts da nun wirklich gar nichts.


-Ullrich Maurer-



 
 
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