Der kanadische Songwriter Mark Berube und seine Kollegin (und Cellistin) Kristina Koropecki kennen sich schon über zehn Jahre. Aber erst als beide 2014 in ihrer Wahlheimat Berlin strandeten, entstand der Gedanke, die bereits lange andauernde gelegentliche Zusammenarbeit 2018 mit dem gemeinsamen Projekt Kliffs zu krönen. Bereits mit dem Debüt-Album "Temporary Curves" machten Kliffs deutlich, dass es bei diesem Projekt dann nicht mehr einfach darum gehen konnte, dass Kristina die Folk- und Folkpop-Songs Marks auf dem Cello und gesanglich unterstützte. Auf dem nun vorliegenden Album "After The Flattery" verstärkt sich dieser Eindruck nochmals.

Zusammen mit dem Produzenten und Kollegen Daniel Freitag entwickelten Mark und Kristina während der Pandemie in Daniels Studio am Prenzlauer Berg ein Konzept, bei dem sie auf musikalische Selbstversorgung setzten und die Arrangements so ausrichteten, dass dabei nur Instrumente zum Tragen kamen, die sie auch selbst beherrschten. Neben Akustik-Gitarre und Cello zählen dazu auch Synthesizer, Klavier, Flöten und Klarinetten. Besonderes Ohrenmerk wurde darauf gelegt, die Vocals nicht mehr einfach miteinander zu kombinieren, sondern miteinander zu verweben - was ein ganz neues, räumliches Klangbild ergab. Stilistische und Genre-Überlegungen spielten dabei keine Rolle mehr. Ist das nun Folk-, Kook-, Art- oder Indie-Pop? Die Antwort lautet: Ja - und noch viel mehr. Und worum geht es inhaltlich? Nun - Mark und Kristina konzipierten die einzelnen Songs als Briefe an bestimmte Prototypen von allerlei Zeitgenossen. Laut Bio eine Krankenschwester, einen Arbeitgeber, einen Verschwörungstheoretiker, einen verstorbenen Freund und wohl auch gelegentlich die Autoren selbst. Viel schiefgehen konnte mit soviel Substanz dann eigentlich auch nicht mehr: "After The Flattery" enthält die schönsten Songs, die Mark und Kristina bislang in die Welt setzten.