Die Musik des schwedischen Doom-, Stoner-, Psychedelia-, Folklore-Ensembles Fredlös soll den Zuhörer mitnehmen auf eine Reise durch das späte Mittelalter, bei der die geschichtlichen Ereignisse aus Sicht der betroffenen einfachen Leute geschildert werden. Woher Frontsirene Liv Hope und ihre Mannen wissen wollen, was den einfachen Leuten im Mittelalter denn so am Herzen gelegen haben könnte, wird dabei natürlich nicht so recht deutlich (zumal Fredlös auf schwedisch singen). Musikalisch hat das Ganze - bis auf gewisse liturgisch anmutenden Drone-Passagen und einige wenige Folkore-Elemente und -Harmonien mit dem Mittelalter auch wenig zu tun - also jedenfalls dann, wenn man Scream- und Grunzcore-Einlagen nicht als mittelalterlich interpretieren will. Tatsächlich handelt es sich bei dieser Scheibe um eine verkappte Heavy-, Doom- und Darkrock-Scheibe, die meist mit brachialer Urgewalt über den Hörer hereinbricht und sich ganz gut im plakativen Fantasy-Setting des Heavy-Genres einsortiert. Nicht umsonst heißen die Titel "Uppror", "Undergang" oder "Requiem". Nach versöhnlichen Klängen oder gar ironischer Distanz darf man hier freilich aber nun wirklich nicht suchen.